Böllern in Höllrich

Von Ingo Geiß, (Kommentare: 0)

Sulzbacher Böllerschützen auch in Höllrich vertreten.

Bilder sind in der Galerie zu sehen.

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Hunderte Böller und Kanonen krachten in Höllrich

246 Schützen waren beim 24. Fränkischen Böllerschießen in Höllrich mit von der Partie. Es krachte und dampfte ordentlich, das Publikum jubelte begeistert.

Die Schützen aus dem kleinen Ort Höllrich haben einen Namen im Schützengau Würzburg und weit darüber hinaus. Das liegt auch an Axel Höfler, dem gewählten Gauschützenmeister aus Höllrich, und der amtierenden Höllricher Gau- und Bezirksschützenkönigin Isabell Fella. Wenn sie feiern, dann richtig und gemeinsam mit vielen Gästen. Deshalb richteten sie zu ihrem 95-jährigen Bestehen und dem zehnjährigen Bestehen der Höllricher Schloßschützen am Wochenende das 24. Fränkische Böllerschießen aus. Dazu trafen sich am Samstagnachmittag und -abend mehr als 35 Schützenvereine und Böllerschützengruppen zu einem großen bunten Festzug durch den Ort hinaus in die Flur zum Böllerplatz.

Dort ließen es die 246 aktiven Böllerschützen aus ganz Franken mit ihren Handböllern, zwölf Kanonen und elf Standböllern bei einem mehr als einstündigen Programm so richtig lautstark Krachen. Einzelne Vereine waren sogar aus Hessen, Thüringen und Baden-Württemberg angereist. Die Schützengilde Sonnewalde reiste gar aus Brandenburg an.

38 Gastgruppen

So viele Schützen in teilweise bunten historischen Trachten auf einmal hatten die Höllricher Bürger zuletzt vor fünf Jahren beim 90-jährigen Jubiläum gesehen. Angeführt von den Fahnenabordnungen des 160 Mitglieder zählenden KKSV Höllrich, den Schützenkönigen des Bezirks Unterfranken, des Schützengaues Würzburg und des KKSV Höllrich, zogen die insgesamt 38 Gastgruppen vom Festplatz im alten Ortskern los. Begleitet von Ehrengästen und musikalisch unterstützt von der Musikkapelle Weyersfeld ging es vorbei an der Höllricher Kirche über die Bonnländer Straße hinaus durch Feld und Flur zum knapp 1000 Meter entfernten, an der Grenze zum Truppenübungsplatz Hammelburg gelegenen Böllerplatz.

Dort hatten sich am Hang bereits die elf Standböller und zwölf Kanonen platziert. An deren Flanken stellten sich nun beiderseitig in langen Reihen die Handböllerschützen auf und boten so den Zuschauern ein beeindruckendes Bild.

Kommandos waren zu befolgen

Gauschützenmeister und Schussmeister der Höllricher Schloßschützen, Axel Höfler, begrüßte Gäste und Aktive und wies nochmals auf die entsprechenden Kommandos hin, die für einen sicheren und reibungslosen Ablauf einer solch großen Veranstaltung sorgen. Immer streng nach Kommando wird gemeinsam geladen, das im Lauf befindliche Böllerpulver mit dem Verdämmhammer verdichtet, das Zündhütchen gesetzt, der Hahn gespannt, die Handböller in Schussposition gebracht. Schließlich folgt auf Kommando der abschließende Schuss mit Feuerblitz, Böllerknall und großen Wolken von Pulverdampf.

Mit einem Salut eröffneten Kanonen und Standböller das Treffen. Trotz des großen weitreichenden Areals, der zahlreichen Schützen und einzelner Schussversager gelangen die Schussfolgen mit guter Präzision. Unter der Leitung des stellvertretenden Landesböllerreferenten Adolf Reusch gaben die Ehrengäste auf dem Kommandostand abwechselnd für die einzelnen Schussfolgen das Signal. Zuvor gab Schussmeister Höfler über Lautsprecher jeweils vorher nochmals im Detail den Ablauf der jeweiligen Schussfolge bekannt.

Zu den Gästen auf dem Kommandostand zählten Schirmherrin Susan Schubert (Brauerei Arnstein), Landtagsabgeordneter Günther Felbinger, Karsbachs Bürgermeister Martin Göbel, Bezirksschützenkönigin Isabell Fella, Schützenkönig Felix Meder, Jugendschützenkönig Kilian Höfler, Ehrengauschützenmeister Wolfgang Kraft und Ehrenschützenmeister Oswald Steiger.

Rund einstündiges Programm

Zu den zehn Schussfolgen des rund einstündigen Programms zählten unter anderem neben dem Salut (alle schießen gleichzeitig), schnelles oder langsames Reihenfeuer (nacheinander wurde in verschiedenem Tempo von links unten nach oben und überlaufend von rechts oben nach rechts unten geschossen), wechselseitiges Reihenfeuer (Schützen links und rechts schießen abwechselnd) sowie Doppelschlag (zwei Schützen schießen in schneller Folge nacheinander, die folgenden jeweils im Abstand von zwei Sekunden).

Ein Handböller fasst je nach Kaliber rund 20 bis 40 Gramm Schwarzpulver, die Standböller und Kanonen benötigen schon zwischen 100 und 200 Gramm Böllerpulver. Besonders lautstark und auffällig: „Heinz der Große“, ein Mörser aus Thüringen, angefertigt in Jahr 2010 mit Kaliber 125/155, der gar rund 700 Gramm Treibladung fasst. Die Zuschauer feierten den von den umseitigen Hügeln vielfach widerhallenden Böllerknall mit Applaus und Jubelrufen.

Bürgermeister Martin Göbel stellte nach der Rückkehr im Festzelt das große gemeinsame Engagement der Schützen und Helfer des Festes im Karsbacher Ortsteil heraus.

Quelle: MAIN POST Regional

 

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